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30.01.2012

Therapie der Harnröhrenverengung mit MukoCell®

Gastautor: Medizin-Aspekte

Therapie der Harnröhrenverengung mit MukoCell® – bei Patienten mit Harnröhrenstriktur erleichtert Tissue Engineering Transplantation eigener Mundschleimhaut

Harnröhrenverengung – Die Röntgenaufnahmen gleichen sich: so wie es Verengungen in den Herzkranzgefäßen gibt, erleiden jedes Jahr 5000 – 6000 Patienten eine Verengung der Harnröhre. Der Mediziner spricht von Harnröhrenstriktur. Für den Patienten haben diese Verengungen schmerzhafte Folgen, denn das Wasserlassen ist nur beschwerlich möglich und verschlechtert sich mit zunehmender Ausprägung der Striktur.

Erkrankungen des Harnableitenden Systems: Harnröhrenstriktur und Harnleiter-Verlust

Neben Patienten mit Harnröhrenstriktur leiden unter den Beschwerden auch Personen nach Harnleiter-Verlust durch Traumen und Krebs. Prof. Dr. med. Dirk Fahlenkamp, Chefarzt der Urologischen Klinik an den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, beziffert die Zahl der therapeutischen Optionen mit mehr als 100. Er wertet diese Zahl als deutliches Zeichen dafür, dass keine der Therapien ideal ist.

Therapie der Harnröhrenstriktur mit Mundschleimhauttransplantat

Von 50.000 Eingriffen an der Harnröhre entfallen 5000 – 6000 auf Harnröhrenstrikturen, erklärt Sören Liebig, Geschäftsführer der MukoCell GmbH. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Mit ca. 30 Prozent ist die gängigste Methode bei Harnröhrenstriktur die operative Einbringung eines Mundschleimhauttransplantats. Für den Patienten eine unangenehme Methode, da ihm ein größerer Teil seiner Mundschleimhaut entfernt und an der verengten Stelle der Harnröhre implantiert wird.

Tissue Engineering benötigt für Mundschleimhauttransplantation nur kleine Probe der Mundschleimhaut

Innovatives Tissue Engineering des Biotechnologieunternehmens MukoCell GmbH ermöglicht es, das Leiden der Patienten zu verringern. Zwar wird auch bei diesem Verfahren auf patienteneigene Mundschleimhaut zurückgegriffen. Jedoch ist die entnommene Gewebemenge deutlich kleiner. Vorteilhaft ist, dass die Probe der Mundschleimhaut zur Züchtung des Transplantates nur etwa dem Viertel einer 1-Cent-Münze entspricht. Das hat für die Patienten entscheidende Vorteile. Die Entnahme kann ambulant unter örtlicher Betäubung erfolgen und ist weitgehend schmerz- und komplikationsfrei. Deutschlandweit gibt es schätzungsweise 3000 Patienten pro Jahr, die vom neuen Ersatzgewebe und der zugelassenen Anwendung profitieren können.

Autologes Zelltransplantat der Mundschleimhaut verkürzt Verweildauer in der Klinik

Für die Züchtung von MukoCell® werden Zellen der Mundschleimhaut von nur etwa 0,4-0,8 cm2 benötigt. Die eingesandten Mundschleimhautzellen werden aus der Gewebeprobe isoliert, expandiert und auf der Oberfläche einer biologischen Trägersubstanz kultiviert. Innerhalb von 21 Tagen wächst das Ersatzgewebe unter sterilen Bedingungen in hoch standardisierten Reinraumlaboratorien (GMP-Standard) bis zur individuell geeigneten Größe. Danach wird das autologe Produkt durch vielfache analytische Methoden spezifiziert. Das autologe Transplantat wird dann für den Patienten in ein steriles Behältnis verpackt und zur Klinik für die Transplantation versandt. Die Operation dauert ca. 1 ½ Stunden. Auch die Verweildauer in der Klinik ist kurz; ca. 3-5 Tage bleibt der Patienten zur Nachbeobachtung in der Klinik. Während das Ersatzgewebe aus den Zellen der Mundschleimhaut die vorher entnommene kranke Harnröhre vollständig ersetzt, wird die Trägersubstanz, eine Collagen-Matrix, in einem Zeitraum von vier bis acht Wochen im Körper abgebaut.

Funktionsfähiges Harnröhrengewebe wächst aus Mundschleimhauttransplantat

Das patienteneigene Ersatzgewebe des Biotechnologieunternehmens MukoCell GmbH ist zur Behandlung von Patienten mit Harnröhrenverengungen in Deutschland rechtmäßig auf dem Markt. Das patienteneigene Ersatzgewebe steht Patienten vorerst an spezialisierten Kliniken wie an dem Katholischen Marienkrankenhaus Hamburg, dem Universitätsklinikum Köln und dem Städtischen Klinikum Lüneburg zur Verfügung. Das Mundschleimhauttransplantat fügt sich innerhalb kurzer Zeit in das umgebende Gewebe ein und entwickelt sich zu neuem, voll funktionsfähigem Harnröhrengewebe.

Da die Entnahme von Mundschleimhaut bei Patienten mit Harnröhrenverengung bei der bisher üblichen Methode nur in begrenztem Umfang möglich ist, erscheint das autologe Zelltransplantat als nützliche Alternative zu den traditionellen Transplantaten. Für Professor Dr. med. Dirk Fahlenkamp sind die Ergebnisse mit dem autologen Gewebeersatz vielversprechend. Die forschenden Mediziner sind überzeugt, mit zukünftigen Studien belegen zu können, dass den Betroffenen mit Harnröhrenverengung durch die autologe Zelltransplantatation der Mundschleimhaut auch langfristig geholfen wird.

Weitere Informationen: www.mukocell.com

Quelle: http://www.medizin-aspekte.de/

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