Reichert M.1, Aragona M.S.1, Ekrutt J.1, Bischoff C.1, Sayedahmed K.1, Seibel R.1, Riepenhusen J.1, Urban K.1, Jacherzt T.1, Olianas R.1, Ram-Liebig G.1
1 Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Deutschland
In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Mundschleimhaut Urethroplastik zu einer der bevorzugten Behandlungs-Methoden der Harnröhrenstenose entwickelt. Bei längeren Strikturen jedoch, ist der Einsatz dieser Methode limitiert durch die benötigte Transplantat-Länge. Um die Gesamtlänge des Transplantats zu erhöhen kann nicht nur Schleimhaut aus den Wangen, sondern auch von der Unterlippe und Zungengrund entnommen werden. Dieses erhöht durch Entnahme von einer großen Gewebemenge die Morbidität dieses Eingriffs.
Um dieses Problem zu umgehen wurde ein Verfahren zur Gewebeanzucht des Mundschleimhautgewebes entwickelt (Mukocell). Wir berichten über die Ergebnisse unserer ersten vier Fälle.
Zwischen Februar 2012 und Januar 2013 erhielten 6 Patienten eine Urethroplastik mit dem Mukozell Verfahren. Die Patienten wiesen keine vorherigen Urethroplastiken und eine Strikturlänge unter 4 cm auf. Ebenso war Lichen sclerosus ein Ausschlusskriterium. Präoperativ wurden die Patienten mittels Uroflow, retrograder Urethrographie und standardiesierten Fragebögen (IIEF, IPSS, Inkontinenz Fragebogen) diagnostiziert. Die Entnahme des Schleimhautgewebes (ca. 1cm2 Mundschleimhaut) fand in ambulanter Umgebung unter sterilen Bedingungen statt und wurde aus der rechten Wange gewonnen. Nach postinterventioneller Überwachung (ca. 1h) wurden die Patienten entlassen. Etwa drei bis vier Wochen nach der Gewebeentnahme konnte das angezüchtete Transplantat (Mukocell) implantiert werden.
In drei Fällen wurde eine Inlay-Urethroplastik und in ebenfalls drei Fällen ein Onlay Verfahren durchgeführt. Nach drei Wochen postoperativ wurde der transurethrale Katheter entfernt. Nach gutem Ergebnis in der Urethrographie (6 Wochen postoperativ) führten die Patienten ein Miktionstagesprofil Protokoll, um bei nicht signifikanten Restharnmengen den suprapubischen Katheter entfernt zu bekommen und eine abschließende Uroflowmetrie abzuliefern. Das Follow Up beinhaltete regelmäßige Telefoninterviews und ambulante Wiedervorstellungen mit Uroflow-Messungen und Restharnkontrollen.
Keiner der 6 Patienten hatte Probleme mit der Entnahmestelle des Gewebes. Vier der vorgestellten Patienten befinden sich vor der Urethrographie Kontrolle innerhalb der nächsten Wochen, wobei die restlichen 2 Patienten ein Follow Up von 9 bzw. 2 Monate aufweisen. Beide berichten über keinerlei Beschwerden und zeigen gute Uroflow-Ergebnisse. Harnwegsinfektionen oder Harnverhalte traten nicht auf. Sie sind sehr zufrieden mit dem postoperativen Ergebnis und würden diese Therapieoption weiterempfehlen.
Das Mukocell-Verfahren scheint eine mögliche und sichere Therapieoption darzustellen, obwohl unser Follow-Up bisher limitiert ist und somit kein endgültiger Vergleich der postoperativen Ergebnisse zwischen diesem und dem herkömmlichen Mundschleimhaut Verfahren möglich ist. Unserer Meinung nach ist es wichtig weiter in dieses Verfahren zu investieren aufgrund seiner potentiellen Vorteile (keine Limitation der Transplantatgröße, weniger Morbidität durch die Entnahme).
Quelle : Zum Originalartikel (abgefragt am 24.04.2013)
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